Blown Fiber Lösung von Connect Com im Ceneri-Basistunnel
Ein Blick zurück auf ein beeindruckendes Projekt: Die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels vor 4 Jahren! Connect Com ist stolz darauf, an der Realisierung dieses wichtigen Infrastrukturprojekts mitgewirkt zu haben. Ganze 748 km FibreFlow-Einheiten wurden in 111 km Rohre eingeblasen.
Die Kommunikationsverkabelung im Ceneri-Basistunnel enthält rund 1'000 End-zu-End-Verbindungen aus Glasfaser. Der Aufbau einer Verkabelung mit konventionellen Glasfaserkabeln wäre kompliziert und zu starr gewesen und die Rohranlage dazu hätte viel Platz im Tunnelinnern erfordert. Dank der von CCM vorgeschlagenen und bereits im Gotthard-Basistunnel erprobten Air Blown Fibre-Technologie war es möglich, rund 80 Prozent des Rohrleitungsplatzes einzusparen und die Montagezeit deutlich zu verkürzen.
Die Air Blown Fibre Technologie basiert auf druckdichten Mikrorohren mit der Dimension 5/3.5mm. Für die Hauptleitungen kamen 19er Rohrverbunde in HDPE Material zum Zuge. Die Abzweigungen wurden mit flammwidrigen Einzelrohren realisiert, welche in Schutzmuffen zusammengesteckt sind. In diese Rohre wird mit Druckluft eine Fibre Unit eingeblasen, welche typischerweise zwölf Fasern enthält, von einer thermoplastischen Schicht geschützt und bloss 1.6mm dick ist. Dies ermöglicht Einblasdistanzen von über 1000m. Insgesamt wurden rund 748 km FibreFlow Units in 111 km FibreFlow Rohre eingeblasen. Schlussendlich wurden alle Fibre Units auf konventionelle 19’’ Patchpanel und Module gespleisst, welche für die Air Blown Fibre Technologie adaptiert wurden.
Nicht alles verlief reibungslos. Das Arbeitsprogramm für den Bau wurde mit viel Vorlauf geplant und die Lieferungen teils Monate im Voraus koordiniert. Trotzdem gab es, wie auf solchen Grossbaustellen üblich, Verzögerungen, die zu einer Verschiebung der Montagearbeiten führten. Dies bedeutete, dass die Warenlieferungen mehrmals geändert wurden, was hohe Anforderungen an die Projektleitung von Connect Com gestellt hat. Dank eingespielten Prozessen und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit konnten kritische Situationen erkannt, eingeschätzt und immer rechtzeitig gelöst werden.
Ein weiterer Aspekt war, dass die ersten Planentwürfe zehn Jahre vor der Implementierung erstellt wurden, so dass es notwendig war, diverse Pläne während der Entwurfsphase zu aktualisieren. Während der Ausführung mussten erneut Änderungen vorgenommen werden. Dies bedeutete insgesamt sehr eng abgestimmte Fristen für die Materiallieferungen; CCM konnte dies bewältigen und die Termine einhalten.
«Connect Com war sehr unterstützend und gut organisiert. Bei einem Projekt wie dem Ceneri-Basistunnel geht es nicht nur um die reine Lieferung von Material. Es braucht auch eine umfassende Dokumentation, in der alle gelieferten Produkte rückverfolgbar, zertifiziert und dokumentiert sind und die alle vom Auftraggeber und Bauherr gestellten Bedingungen erfüllt. Connect Com bewies sich für uns auch diesbezüglich als optimaler Partner.»
Raffaele Bianchi, Project Manager, Cablex AG
Welche Funktion erfüllt das Glasfasernetz im Tunnel?
Das Glasfasernetz im Ceneri-Basistunnel ist im Wesentlichen in vier Verkabelungen unterteilt:
- Der sogenannte Backbone: Dieses Kabel, eines der ersten in der Schweiz eingesetzten LWL Kabel gem. BauPV Brandklasse B2ca, verbindet die beiden Bahntechnikgebäude am südlichen und nördlichen Ende des Tunnels. Auf diesem Netz laufen verschiedene SBB Kommunikationsdienste der Nord-/Südachse. Weitere Leitungen werden von der SBB an andere Carrier vermietet.
- Das Netz für die Mittelspannungsstromregelung: Diese Verkabelung ermöglicht die Kommunikation zwischen den Schutzschaltern im Falle eines Kurzschlusses.
- Das Netzwerk für die Gerätekommunikation: Dieses steuert Alarmfunktionen bei Notfällen z.B. bei Türöffnungen der Notstollen im Tunnel, der Telefonkommunikation über Nottelefone oder der Fernsteuerung aller Überwachungsschränke zum Einsatz.
- Das Netz für Telekommunikation: Dies umfasst das Kommunikationsnetz der SBB, dasselbige der öffentlichen Anbieter (Swisscom, Sunrise und Salt), sowie das POLYCOM-Netz (Polizei und Erste-Hilfe-Stellen).
Für die Planung und Realisation mussten für alle oben genannten Netzwerke unterschiedliche Redundanzniveaus berücksichtigt werden, sodass es unter keinen Umständen zum Unterbruch kommen kann.
Donnerstag, 03.10.2024
ARGE CPC
Die ARGE CPC (Federführung cablex AG, Gümligen; PORR Suisse AG, Altdorf) ist im Auftrag der Bauherrschaft AlpTransit Gotthard AG für die Planung, Lieferung, Einbau und Inbetriebsetzung der bahntechnischen Ausrüstung (Fahrstrom 16.7 Hz, Stromversorgung 50 Hz und Kabel, Telecom Festnetz und Funk) des Ceneri-Basistunnels sowie für die Gesamtkoordination zwischen allen beteiligten Unternehmen verantwortlich.
www.argepc.ch
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